Donnerstag, 18. Juni 2015

angsthase oder fluchttier?

ich hab angst nach hause zu kommen. ich hab angst vor dem, was mich dort erwartet. ich hab angst, die zutreffen, die ich gehen lassen hab. ich hab angst, ihnen weinend um den hals zu fallen und ihnen ins ohr zuflüstern "du hast mir so gefehlt", schon bei dem gedanken, wirds mir ganz anders. ich hab angst das erste mal wieder zustreiten, mit den liebsten. ich hab angst davor, allein zu sein, dass die die da sind, doch gar nicht mehr da sind. ich hab angst davor, dass ich fernweh bekomme und mich wieder verpiesel, wieder weglaufe. vielleicht ist es die angst davor, sich zustellen. dem zustellen, dem ich ein jahr ausweichen konnte, ohne schwierigkeiten. ich hab angst davor, mich dem zustellen, was mich dort erwatet. hab angst davor, dass ich den schlussstrich den ich gezogen habe wegradiere, mit tippex übermale oder lösche. ich hab angst davor, mich wieder auf all das einzulassen, was ich zurücklassen wollte, was ich nicht mehr in meinem leben haben wollte. ich hab angst, dass es zurück kommt. ich hab angst davor, dass alles wieder so wird wie es war, es war nicht schlecht, aber es war auch nicht perfekt. was ist, wenn alles fremd ist, wenn es nicht mehr passt? wenn zuhause gar nicht mehr zuhause ist?
ich hab viel mehr angst davor nach hause zu kommen, als ich davor hatte zu gehen.